Travemünder Woche – ganz im Zeichen der „Großen“

Schade, zur Travemünder Woche 2014 hatten außer in der Gruppe V nur wenige Yachten gemeldet. Viele OSC V Segler nutzten die TW als Training für die OSC-Weltmeisterschaften in Kiel. Die Gruppe 4 war sowohl bei der Mittelstrecke als auch bei den Up & Down Regatten nicht vertreten. Die Gruppen 1 und 3 waren ebenfalls bei den Up & Down mangels ausreichender Meldungen (erforderlich wären lediglich drei Yachten gewesen) nicht am Start. Woran mag das liegen? Die Travemünder Woche ist unsere Groß-Veranstaltung im Rahmen des Ostsee-Cups und hätte demzufolge eine große Meldezahl verdient. Die Regatten finden ja nur am Wochen- ende statt. In OSC III bei den Up & Down Wettfahrten hatte ich die Entwicklung vor dem Meldeschluss kommen sehen. Da die Hoffnung zuletzt stirbt, begann ich wieder mit einer  Telefonaktion, um noch Teil- nehmer zu begeistern. Die Up&down Regatten sind doch die eigentlichen Regatten, bei denen es nicht nur wie bei den Langstreckenregatten darum geht, über den Faktor zu punkten. Leider war niemand bereit sich den „Strapazen“ der  Up&Down Regatten zu stellen – in diesem Jahr war der Wind mit unter 10 Knoten zu den Up&Downs aber keine große Anstrengung. Es wäre schön, wenn sich insbesondere in den Vereinen der Lübecker Bucht und Grömitz „Motivatoren“ für die Gewinnung von Teilnehmern  zur Travemünder Woche finden ließen. Für mich als Außenstehenden enden Nachfass-Aktionen eben fast immer in Absagen. Da Jonas (SY Expression) aufgrund von Materialproblemen bei den Up & Downs nicht an den Start gehen konnte, gab es dann nur noch unsere Meldung in OSC III. Die Wettfahrtleitung bot an, dass wir außer Konkurrenz in OSC II mitsegeln sollten. Das konnte mich und auch meine Crew nicht überzeugen und so verfiel die Meldung. Ein Bericht kann es daher auch nur zur Mittelstrecke geben.
 
Neu war hier das Konzept, den Kurs im Vornherein und nicht erst am Tag der  Wettfahrt selbst festzulegen, eine Rechnung, die aufging. Bei der Steuermannsbesprechung wurde deutlich, dass sich insbesondere neue Teilnehmer mehr Informationen zur Regatta wünschen – ein berechtigtes Anliegen, dass zukünftig besser berücksichtigt werden sollte.  Ansonsten hat die Wettfahrtleitung wieder eine saubere Veranstaltung auf dem Wasser ermöglicht.
 
Bei moderaten  Winden ging es am Sonnabend auf den Kurs nach Grömitz. Im Laufe der Wettfahrt pegelte sich der Wind dann bei 22 Knoten ein, was spannende Vorwind-Gänge und Kreuz-Schläge versprach. In Grömitz angekommen, fiel das sonst übliche Programm sehr mager aus. Stegbier, Abendessen und Frühstück am Sonntag waren ersatzlos gestrichen worden, auch wenn das Programmheft etwas anderes versprach. Die Veranstalter begründeten dies mit geringeren Meldegeldern, was ich nicht so recht nachvollziehen kann, da für mich das Meldegeld abzüglich Frühbucher-Rabatt identisch mit dem Vorjahr war. Diese Vorgehensweise sollte sich der Veranstalter für die kommenden Jahre noch einmal überdenken, wenn ein weiterer Rückgang der Meldezahlen vermieden werden soll.
Am Sonntag gab es dann aufgrund der festgelegten Bahn einen Vor-Wind Start. Auf der sich anschließenden Kreuz rechnete ich mir kurz aus, dass wir uns nur durch einen deutlichen Kreuz-Schlag nach links im Ergebnis verbessern konnten, da das (kleine) Feld geschlossen nach rechts fuhr. Na, es war zumindest ein Versuch, der aber nichts brachte, zumal aufgrund einer Abkürzung der Wettfahrt die Messen dann auch schon gelesen waren. Macht nix, im nächsten Jahr melden wir wieder für Mittelstecke und Up & down und freuen uns über viele Mitstreiter. Wie wäre es mit einem Empfang für die Teilnehmer der Up&Downs auf der Passat? Man braucht ja nur die gelungene Party für die Travemünder Woche-Helfer auf den Ostsee-Cup zu übertragen. Wäre doch mal etwas…
 
Andreas Peschlow
SY Celestine